Modellklasse Mostviertel (MoMo)
Begabungs- und Begabtenförderung am BG/BRG Wieselburg
Die Begabungs- und Begabtenförderung ist an unserer Schule mittlerweile zu einem wichtigen, integralen Bestandteil unseres Schulprofils geworden und aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Neben der Mostviertler Modellklasse (MOMO) die für leistungsbereite und sehr begabte Kinder ein gutes Lernangebot bietet, setzen wir auch mit Enrichmentprogrammen (Talenteförderkurse, Pull-out-Initiativen und Drehtürmodell) Akzente in der inklusiven Begabtenförderung und in der gesamtschulischen Förderung.
Eine sich begabende Schule ist eine, die die Potenziale- die unterschiedlichen Gaben der Kinder sieht, entdeckt und fördert über den regulären Unterricht hinaus in einer Atmosphäre der Achtsamkeit und der gegenseitigen Wertschätzung.
Begabung ist kein fixes Merkmal einer Person, die man hat oder nicht, sondern Begabung entwickelt sich durch Lernen in Gemeinschaft. Wir bieten an unserer Schule gute Lernumgebungen und individuelle Begleitung für jedes Kind, im Unterricht und über den Unterricht hinaus in Enrichmentprogrammen.
Wir fördern nicht nur den Intellekt durch Inhalte, sondern auch Fähigkeiten wie Mut, Ausdauer und Durchhaltevermögen, Hingabe, Mitgefühl und Kreativität. Dadurch haben unsere Jugendlichen die Chance, neben der intellektuellen auch auf emotionaler, sozialer und kreativer Ebene zu wachsen und sich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu entfalten.
MOMO Mostviertler Modellklasse – ein Schulmodell der Begabtenförderung
Auch wenn am Gymnasium jedes Kind im Unterricht gefordert und gefördert wird, bieten wir für sehr begabte und leistungsbereite Jugendliche die MOMO- die Mostviertler Modellklasse an.
Es herrscht leider immer noch der Irrglaube, dass sehr begabte Kinder automatisch leicht lernen, gute Noten schreiben und sich rasch hervortun würden. Tatsache ist aber, dass sehr gute Begabung nicht unbedingt und zwingend Hochleistung bedeutet, sondern dass fehlende Herausforderungen bei diesen begabten Jugendlichen sogar zu Minderleistungen führen kann. Unterforderung ist also genau so schlecht wie Überforderung.
Die Modellklasse im Detail
Die Modellklasse ist vierjährig, sowohl in der Unterstufe als auch in der Oberstufe. Sie ist naturwissenschaftlich ausgerichtet, von der ersten Klasse wird das SCIENCE -LAB angeboten, das Freiraum zum Forschen und Experimentieren bietet. Ab der ersten Klasse wird bereits Informatik vermittelt und auch vernetzend mit Biologie, Physik und Chemie im forschenden Lernen im Fach SCIENCE eingesetzt.
Projekte sind ein fixer Bestandteil in den MOMO -Klassen, wofür ungefähr 20 Projekttage in geblockter Form vorgesehen sind. Diese Projekte führen oft aus dem Klassenzimmer hinaus in Forschungseinrichtungen, in die Natur, in Institutionen oder holen Experten in die Schule herein. Kinder lernen so selbstständig unter Anleitung zu arbeiten. Sie können ihre eigenen Interessen und ihre Vorlieben vertiefen und oftmals auch ihr großes Vorwissen einbringen und zu Expertise weiterentwickeln.
In der 1. und 3. Klasse sind der Persönlichkeitsentwicklung und der Reflexion über das Lernen ein eigenes Fach HD (Human Development) gewidmet, welches die Kinder in ihrer Selbst-, Sozial- und Reflexionskompetenz stärkt. Die Kinder werden angeleitet, über sich selbst nachzudenken, Teamarbeit zu praktizieren, kreative Denkmöglichkeiten auszuprobieren und Lösungswege für Problemstellungen eigenverantwortlich zu verarbeiten.
Vier Eckpfeiler:
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Schwerpunkte:
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Ansprechpartnerin
Mag. Michaela Gutsjahr, Koordinatorin für die Modellklassen und die Begabtenförderung, Specialist in Gifted Education (Internationales ECHA- Diplom)
Fort- und Weiterbildung
Mittlerweile unterrichten an unserer Schule 14 Lehrer*innen mit einschlägiger Ausbildung oder Zusatzqualifikationen im Rahmen der Begabtenförderung und Motivationsforschung, die meisten haben ECHA – Ausbildungen, die an der PH NÖ (in Zusammenarbeit mit der Universität Münster) angeboten werden und mit dem ECHA-Certificate oder ECHA Diploma abschließen.
Modellklasse nun mit digitaler Grundbildung (ab dem Schuljahr 2022/23)
Mit dem Schuljahr 2022/23 haben alle Unterstufenklassen eine zusätzliche Unterrichtsstunde für digitale Grundbildung, insgesamt von der ersten bis zur vierten Klasse, nun also 124 statt 120 Wochenstunden.
In der Modellklasse stehen deshalb drei Stunden an Informatik (erste und zweite Klasse, dritte Klasse NAWI Informatik) für andere Zwecke zur Verfügung. Umgekehrt gab es in den letzten Jahren vielseits den Wunsch, Latein bzw. die zweite Fremdsprache nicht nur in der vierten Klasse zu unterrichten, sondern ähnlich wie in den Regelklassen.
Mit einer Stunde von AIG (angewandte Informatik und Geometrie, die Informatik wird ja nun in digitaler Grundbildung abgedeckt) sollen nun, wie für Schüler des Gymnasiums, insgesamt 7 Stunden Unterricht in der zweiten Fremdsprache angeboten werden (anstatt bisher 3):
* 4 Stunden in der dritten Klasse, 3 Stunden in der vierten
* Wahlweise Französisch, Latein oder Spanisch
Der gleiche Stundenumfang wie im Gymnasium hat den Vorteil, dass die Schülerinnen in diesen Stunden gemeinsam unterrichtet werden können. Deshalb können auch beide Sprachen angeboten werden.
Nach der Unterstufe stehen ihren Kindern aus der MOMO daher folgende Möglichkeiten offen:
* Fortsetzung der Modellklasse (bei ausreichender Schülerzahl)
* Fortsetzung im Gymnasium (6-jährig zweite Fremdsprache, 4-jährig dritte Fremdsprache im neuen Zweig „Communication and Media“)
* Fortsetzung im Realgymnasium (4-jährig zweite Fremdsprache im Zweig „Science“ oder im Zweig „Movement and Health“
* Natürlich auch Umstieg in andere höhere Schulen
In allen weiterführenden Ausbildungen profitieren ihre Kinder von zwei Jahren Grundlagen in Latein oder Französisch oder Spanisch, sowohl für Deutsch, Englisch und für weitere Fremdsprachen als auch generell für die Verbesserung der Ausdrucksweise und des Satzbaus.
Stundentafel Unterstufe
MOMO Oberstufe
Die naturwissenschaftliche Ausrichtung wird definitiv weitergeführt, auch die Projekte sind weiterhin ein wesentliches Kennzeichen der MOMO OST. In der 5. und 6. Klasse sind 4 Projektwochen, in der 7. Klasse drei und in der 8. Klasse zwei Projektwochen vorgesehen. Diese eigenverantwortliche Art des Forschens und Lernens mit dem Lehrer als Coach und Begleiter des Lernprozesses und mit dem Ziel, Ergebnisse in Form von Produkten, Lösungen und Resultaten zu gestalten, ist nachhaltig, weil nicht das passive Konsumieren, sondern das aktive Handeln und Gestalten im Vordergrund stehen. In diese Richtung geht auch das neue Fach Science Lab, das forschend und praktisch ausgerichtet ist, und in dem längerfristige, vernetzende und fächerübergreifende Projekte, auch in Zusammenarbeit mit Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen oder forschenden Betrieben durchgeführt werden. Latein und Darstellende Geometrie (ab der 7. Klasse), die beide als Pflichtfächer angeboten werden, bieten den sehr begabten Jugendlichen ideale Voraussetzungen für viele Studien im In- und Ausland.
Stundentafel Oberstufe